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Mitte der 70er Jahre, der SV Rot-Weiß Mastholte verfügte mit Fußball, Handball und Tischtennis bereits über drei Abteilungen, reifte im Vorstand der Gedanke, auch Tennis ins Programm aufzunehmen. Interessierte gab es hier genug. Heinrich Tanger und Gerhard Röhr nahmen die Sache in die Hand und sahen sich nach Interessierten um, die auch eine entsprechende Einsatzbereitschaft mitbrachten. Als erste Initiatoren stellten sich Ulrich Kiehl und Willi Kohlenberg dieser reizvollen Aufgabe. Beide hatten bereits im Tennisclub Röhr erste Erfahrungen gesammelt und waren somit keine "unbeschriebenen Blätter" mehr. Über 70 Tennisinteressierte fanden sich zur Gründungsversammlung am 7. November 1976 ein. Der erste Abteilungsvorstand setzte sich wie folgt zusammen: Abteilungsleiter Ulrich Kiehl, Stellvertreter Hugo Twillemeier, Sportwart Willi Kohlenberg, Damenwartin Elisabeth Niediek, Jugendwartin Liesel Horstkemper sowie Kassiererin Erika Schlimmer. Mit fachlichem Wissen sowie einer Trainerlizenz stand Rigobert Sauerland der neuen Abteilung als Trainer zur Seite. Das erste Training konnte jedoch nur provisorisch absolviert werden, da es bis dato keine Tennisplätze gab. Also schlug man die gelbe Filzkugel in der kleinen Turnhalle in Mastholte Süd über das Netz. Ein sofort gestellter Antrag, in Mastholte drei Tennisplätze zu bauen, sah der Regierungspräsident in Detmold als förderungswürdig an.

 

Es bedurfte für den Tennisvorstand erst schwieriger Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern sowie mit der Stadt Rietberg, ehe mit dem Bau der Tennisplätze begonnen werden konnte. Auch hier zeichnete sich wieder die Eigenleistung der Mastholter aus. Die Sportler legten selbst Hand an und wurden dabei von der heimischen Tiefbaufirma Steinkemper großzügig und fachmännisch unterstützt. Im Sommer 1977 konnten mit einem Eröffnungsturnier drei schmucke Plätze eingeweiht werden. Eine besondere Tennisdarbietung hierbei war das Aufeinandertreffen des Trainers Rigobert Sauerland und der elegant spielenden Spielerin Ute Strakerjahn aus Lippstadt. Mit dem Bau der drei Tennisplätze war bereits früh für eine langfristige Bleibe der Abteilung gesorgt worden. Bestätigt wurde diese Arbeit durch den unwahrscheinlichen Mitgliederzuwachs. Bereits 1978 zählte die Abteilung 130 Mitglieder. Eine besondere Freude war der hohe Anteil der Jugendlichen, die für den Fortbestand der Abteilung von großer Bedeutung sind. So langsam war es an der Zeit, zu anderen Vereinen Kontakte aufzunehmen. Außerdem fehlte noch ein Clubhäuschen. In einer dramatischen Transportaktion wurde eine Fertigbau-Einheit mit Kran und Tiefladern aus Bad Lippspringe herbeigeschafft. Es mußte zwei Mal gefahren werden; als die zweite Hälfte des Clubhäuschens mit dem Kran auf die Punktfundamente gehievt wurde, ging die Sonne unter und der Tieflader saß "fest". Bei Pkw-Fernlicht wurde dieser wieder flott gemacht und unter großem Jubel konnte die "Hütte" aufgestellt werden.

 

Die Tennisabteilung förderte den Kontakt zu Nachbarvereinen und vereinbarte Freundschaftsspiele. Hierbei zeigten sich besonders Dierk Meyer-Hartmann und Willi Kohlenberg. Erstmals konnte 1978 eine Herrenmannschaft zu den Medenspielen gemeldet werden. Bereits kurze Zeit später hatten sich weitere Mannschaften gebildet, und eine zweite Herren- sowie eine Damen- und eine Jugendmannschaft nahmen den Spielbetrieb auf. Das Interesse auf der Anlage nahm stetig zu; so langsam drohte es, die Übersicht zu verlieren. Um dies zu verhindern, wurde eine Stecktafel angebracht. Aus den Reihen der Spieler, die keiner Mannschaft angehörten, bildeten sich starke Hobbyteams. Für diese Gruppen organisierte Werner Kubitza so manches Freundschaftsspiel. Denn bei diesen Begegnungen stand die Geselligkeit ganz klar im Vordergrund. Ein erstes Herren-Doppelturnier der Tennisabteilung organisierte Dierk Meyer-Hartmann im Rahmen der Sportwoche im Jahr 1979. Zahlreiche Spieler aus den befreundeten Vereinen nahmen teil. Es war zu erkennen, dass das Spielniveau von Jahr zu Jahr besser wurde.

 

Im Jugendbereich der Tennisabteilung wurde der Zulauf immer größer. Hier wurden zahlreiche Helfer und Betreuer nötig. Glücklicherweise erklärten sich einige Eltern bereit, ihre Sprößlinge zu den Spielen zu fahren und zu betreuen. Einen ersten Führungswechsel gab es 1980. Angelika Austermann wurde als neue Abteilungs-leiterin gewählt. Mit Unterstützung ihrer tennisbegeisterten Familie trug sie zur weiteren positiven Entwicklung der Abteilung bei. Der Ausbau des Clubhauses sowie die Verschönerung der Außenanlagen geschahen auf ihr Bestreben hin. Im Verlauf der Jahre erlebte man einen richtigen Tennis-Boom. Als sichtbares Zeichen hierfür wuchsen allerorts Tennishallen aus dem Boden. Die Rot-Weißen spielen seither in den Hallen in Lippstadt, Langenberg und Rietberg und konnten dadurch die Leistungen der Aktiven weiter verbessern. Für zwei Jahre wechselte die Abteilungsleitung 1984 noch einmal an Ulrich Kiehl, der sich während dieser Zeit für den Einbau einer Berieselungsanlage einsetzte. Mit Hans-Peter Scharpenberg an der Spitze beging die Abteilung 1986 ihr 10-jähriges Bestehen. Dies fand mit einem großen Galaabend im Saal Adelmann inklusive Showeinlagen und Zauberer seinen Höhepunkt. Aufgrund der stetig steigenden Mitgliederzahlen wurde es auf den drei Plätzen "zu eng". Ein weiterer Platz musste her. Dieser konnte im Jahr 1989 gebaut werden. Auch das Clubhaus platzte langsam aus allen Nähten, so dass gleichzeitig ein Antrag für ein neues Haus gestellt wurde. Im September 1991 konnte mit dem Bau begonnen werden. Zahlreiche Stunden opferten die Tennisleute ihrem neuen Heim und konnten es dann im Juni 1992 offiziell einweihen.